Ein Tag im Februar, es ist überraschend warm. Während unserer Spaziergänge in den letzten Tagen erfreuen wir uns bereits an den Blüten des Winterjasmins und denken an Frühling, während wir an den rosa Blüten des Schneeballs schnuppern.
Wir können es kaum erwarten, endlich die Balkonsaison zu beginnen. Da ist unser Entschluss schnell gefasst: wir beginnen mit der Aussaat!
Einige Pflanzen können und sollten bereits jetzt im Februar vorgezogen werden, da sie eine lange Keimdauer und Entwicklungszeit haben. Das bedeutet: wenn wir etwas ernten wollen, sollten wir jetzt loslegen mit zum Beispiel Paprika, Chili, Aubergine oder auch Physalis.
Rauf auf den Balkon

Daheim ist Ruhe eingekehrt, die Kleinsten genießen gerade ihren wohlverdienten Mittagsschlaf, also nutzen wir die Pause und stürmen den Balkon. Wir stellen uns vorfreudevoll all unsere Zutaten bereit und sind fertig zum los legen.
Was benötige ich zur Anzucht und wie mach ich das richtig?
Das Wichtigste, was Du zur Anzucht von Gemüsepflanzen, die ordentlich Ernte abwerfen sollen, brauchst, ist gutes Saatgut. Wir achten auch beim Saatgutkauf darauf, dass es Bio ist. Außerdem pflanzen wir keine F1-Hybride, da wir gegebenenfalls für die Saison im nächsten Jahr Samen unserer Pflanze sammeln wollen. Die F1-Samen werden dabei nicht so gut wie die eigentlich ausgesäten Pflanzen, da sie die Erbinformationen nicht in erwarteter Weise an die Nachfahren weitergeben (somit ist der Nachkauf der Samen gesichert…). Mehr Info’s zu gutem Saatgut gibt’s hier.

Daneben benötigst Du Anzuchterde, am besten torffrei. Anzuchterde ist im Vergleich zu herkömmlicher Blumenerde nicht vorgedüngt und ist somit für den Anfang viel schonender zu den jungen Pflänzchen mit ihren zarten Wurzeln.

Die Erde und der Samen (öffne das Tütchen am besten vorsichtig mit einer Schere, sonst könnten die Samen ganz schnell rauskullern) kommen dann in sogenannte Anzuchtgefäße. Ein paar Varianten dieser Gefäße haben wir hier für euch aufgelistet.
Wenn Du die Erde in den Anzuchttopf gefüllt hast, drück sie gut fest. Besitzt Du einen Pikierstab? Super, dann darfst Du ihn bereits jetzt benutzen. Mach mit dem Stab eine klein Vertiefung in die Mitte der Erde. Hierein kommt nun ein Auberginensamen. Theoretisch kann man auch mehrere Samen in einem Topf säen, jedoch musst Du die kleinen Auberginenpflanzen dann recht schnell pikieren. Dieses schnelle Vereinzeln würde den noch sehr jungen Pflanzen allzu viel Stress zukommen lassen. Darauf verzichten wir und gönnen jedem Samenkorn einen eigenen Topf. Somit kann die Aubergine erst groß und kräftig werden, bevor sie dann in ihr neues Heim auf dem Balkon zieht.

Nun bedeckst Du den Samen mit Erde. Die Aubergine ist ein Dunkelkeimer und braucht noch ungefähr 0,5 – 1cm Erde auf den Kopf. Befeuchte dann die Erde vorsichtig mit Wasser. Am besten eignet sich dafür eine Mini-Pflanzendusche oder eine Sprühflasche.

Der Anfang ist gemacht – wie geht es weiter? Der perfekte Standort
Die Aubergine-to-be sollte es in den kommenden Wochen schön warm haben. Der Samen keimt bei Temperaturen zwischen 25°C und 28°C. Die Temperatur erreichst Du ganz einfach in einem einfachen Gewächshaus, dass Du am besten in ein Fenster (am allerbesten hat dieses Südseite) stellst. Das Gewächshaus sollte jeden Tag gelüftet werden, damit sich kein ungeliebter Schimmel bildet. Gießen sollte man so oft, dass die Erde nicht austrocknet. Nun heißt es noch etwas Geduld haben (ja, schrecklich, immer dieses Warten) und nach 10 bis 14 Tagen, gern aber auch noch viel viel später, ist es da – eine winziges bisschen Grün, dass sich aus der Erde erhebt, um uns im Sommer mit hoffentlich vielen leckeren Auberginen zu beschenken.

Regelmäßige Updates der Auberginenentwicklung gibt es auf Instagram.
Hast Du auch vor, in diesem Jahr Auberginen zu säen? Oder bist Du Auberginenprofi und magst deine Tipps mit uns teilen? Immer her damit – Danke.