Februar. Ungemütlich, grau und kalt. Auch wenn die Tage zwar schon wieder spürbar länger werden ist der Februar nicht gerade als typischer Garten-Monat bekannt. Nichtsdestotrotz kann man, sofern das Wetter mitspielt und man sich aufraffen kann auch jetzt schon einiges im Garten machen beziehungsweise die neue Saison vorbereiten.
#1 Bauprojekte vor Saisonstart abschließen
Bis die Gartensaison im März unter anderem mit Anzucht und hoffentlich auch besserem Wetter langsam Fahrt aufnimmt und dann im Mai so richtig startet, nutze ich die Zeit um so viele Bauprojekte wie möglich fertigzustellen. Denn spätestens mit den ersten wärmeren Tagen hat man wieder so viel zu tun, dass für größere Baustellen wenig Zeit bleibt. Der Februar ist also perfekt um beispielsweise neue Beete anzulegen, Hochbeete zu befüllen, Gartenmöbel, Rankgitter oder Spielhäuser zu bauen.
Ich habe vor im Februar zwei Hochbeete für mehr Beetfläche miteinander zu verbinden und auch zwei neue Rankgitter für die Hochbeete zu bauen. Bei schneefreiem Wetter werde ich das neu entstandene Hochbeet dann auch so schnell wie möglich befüllen, damit sich das Ganze noch ein bißchen setzen kann bevor es mit dem Ansäen und Pflanzen losgeht.

#2 Beete mit Kompost vorbereiten
Für mein neu zu bepflanzendes Schnittblumenbeet muss ich unseren Sandboden unbedingt aufbessern, dazu nehme ich meinen eigenen Kompost aus dem Thermokomposter. Der muss vorher dazu allerdings erstmal umgeschichtet und auch gesiebt werden. Auch für Beete mit der no dig-Methode oder zur allgemeinen Bodenverbesserung ist Kompost perfekt. Wenn du ihn also nicht schon im Herbst auf deinen Beeten verteilt hast, ist jetzt der ideale Zeitpunkt. So stehen die Nährstoffe deinen Pflanzen nämlich bereits in der ersten Wachstumsphase direkt zur Verfügung.
#3 Nisthilfen für Wildbienen & Vögel anbringen & pflegen
Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt um Nisthilfen für Wildbienen und Vögel aufzustellen bevor die Brutsaison im März so langsam beginnt. Auch bestehende Vogelhäuschen solltest du jetzt säubern & so für die neuen Mieter vorbereiten.
Meine bisherigen Wildbienenhotels haben sich leider nicht bewährt und werden daher von mir im Frühjahr durch ein hochwertiges und handgefertigtes Exemplar made in Franken ersetzt (natürlich nicht solange sie bewohnt sind).
#4 Gartenarbeit im Februar: die Pflanzplanung
Damit man weiß, was und vor allem in welcher Menge man überhaupt Gemüse und /oder Blumen vorziehen muss, macht eine Pflanzplanung Sinn. Je weniger Platz du zur Verfügung hast, desto genauer solltest du planen um am Ende auch eine große Ernte oder jede Menge Blumen zu haben.

Ich gärtnere in meinen platztechnisch ziemlich limitierten Hochbeeten „im Quadrat“ bzw. nach dem Prinzip des „Squarefoot Gardening“. Dafür wird statt in Reihen in ca. 30x30cm großen Quadraten geplant, gepflanzt und gesät. Außerdem stehen die Pflanzen alle viel dichter beinander, das spart Zeit (fürs Unkraut jäten, das wird so nämlich besser unterdrückt) und Wasser (da keine leere Fläche mitbewässert wird). Es gibt online jede Menge Tabellen bzw. Charts zum Squarefoot Gardening in denen du nachschauen kannst wieviele Pflanzen pro Flächeneinheit wachsen sollten & damit deine Beete möglichst effektiv und produktiv sind.
Mehr Infos und Tipps dazu findest du dazu übrigens auch auf meinem Instagram-Account in meinem Highlight zum Quadratgärtnern.
#5 Anzucht von Blumen und Gemüse
So einiges kann tatsächlich bereits im Februar beziehungsweise sogar noch früher vorgezogen werde. Kaltkeimer oder sogenannte „Cool Flowers“ kannst du bereits jetzt draußen ansäen, die brauchen den Kältereiz um zuverlässig zu keimen und wachsen zwar erstmal sehr langsam, aber dafür zu besonders kräftigen Pflanzen heran. Dazu gehören zum Beispiel Knorpelmöhre, Duftwicken, Kornblumen, Islandmohn, Kornrade, Rittersporn und noch viele mehr.

Auch drinnen beispielsweise auf der Fensterbank (dafür ist allerdings zu dieser Jahreszeit noch eine zusätzliche Pflanzenlampe erforderlich damit die Jungpflanzen auch genug Licht bekommen) sollten Gemüsesorten mit besonders langer Keimdauer und/oder langsamen Wachstum ausgesät werden. Dazu gehören Artischocke, Paprika, Auberginen, Physalis und Chilis. Gerade bei langsam keimendem Saatgut lohnt es sich die Samen vorher einzuweichen und gegebenenfalls eine Keimprobe zu machen um das Ganze zu beschleunigen.
Ich habe schon Wicken und Knorpelmöhre in Töpfchen draußen in den Hochbeeten stehen, auf dem Fensterbrett unter einer Pflanzen-LED wachsen bereits Aubergine und Wasserspinat vor sich hin. Dieses Jahr wollte ich das erste Mal Artischocken vorziehen, leider sind aber alle Samen trotz einweichen und der idealen Temperatur nicht gekeimt. Da werde ich dann wohl leider auf eine gekaufte Pflanze zurückgreifen müssen.