Smaragdgrüne Kacheln in der Laubenküche, ornamentale Fliesen im Bad und Fensterrahmen in Korallfarben, die Kleingartenbesitzer Sahar und Alex aka @junandbob beweisen, dass ein Kleingarten ein Gesamtkunstwerk ist. Hier verraten sie uns ihre Laubenbasics, wie sie überhaupt das Schrebergartenleben für sich entdeckt haben und es gibt sogar noch Kuchen, hurra!
Liebe Sahar & Alex, ihr seid auf Insta Jun & Bob und bloggt dort von eurem Schrebergartenleben. Ist euer Schrebergarten direkt in Düsseldorf-City oder müsst ihr rausfahren?
Unser Schrebergarten liegt im Norden Düsseldorfs, direkt am Rhein gelegen. Wir können mit dem Rad oder auch mit der Bahn zu unserem Garten fahren.

Und wie lange seid ihr schon SchrebergärtnerInnen?
Noch nicht so lange. Anfang März 2020 haben wir unseren Kleingarten gepachtet. Wir hatten absolutes Glück, in unserem Verein wurden zuvor drei Gärten frei und wir hatten somit sogar noch freie Wahl. In Düsseldorf ist das nicht üblich, Freunde von uns suchen mittlerweile schon drei Jahre.
Was hat euch zum Gärtnern gebracht?
Wie das so ist, hatten auch wir das Schrebergarten-Klischee im Kopf. Für uns war so eine Kleingartenkolonie mit starren Vorschriften und dieser gewissen Spießigkeit behaftet. 2018 luden uns Freunde in ihren Schrebergarten ein. Unsere Kinder haben dort ausgelassen gespielt und wir Eltern haben einfach nur in der Sonne gesessen. Klischeehaft war es absolut nicht. Ein Jahre später haben wir über andere Freunde im selben Verein den Kontakt zum Vorstand erhalten. Und nun sind wir offiziell SchrebergärtnerInnen.

Wie groß ist euer Garten? Und was baut ihr dort vorwiegend an?
Unser Garten ist ca. 300 qm groß inklusive Laube und Terrasse. Vor der Übernahme bekam der Garten einen Feinschliff, die Obstbäume und Sträucher erhielten einen Rückschnitt vom Gartenexperten. Somit haben wir unseren Kleingarten in einem guten
„Unsere Motivation für so viel Umgestaltung ist simpel, uns macht es einfach Spaß.„
Zustand erhalten. Angebaut haben wir dieses Jahr noch nicht wirklich viel. Zunächst haben wir uns der Laubenrenovierung gewidmet.

Wir sind sehr beeindruckt von eurer Renovierung der Laube. Wer plant eure vielen DIY-Projekte?
Wir planen alles gemeinsam, mal mit mehr, mal mit weniger Diskussionen. Es ist einfach unsere Leidenschaft, eigene Ideen zu verwirklichen und alles so zu gestalten, damit es komplett unseren ästhetischen Ansprüchen entspricht.
Was habt ihr alles verändert?
Im Grunde genommen haben wir fast alles neu gemacht. Es fehlte anfangs an Wasser in der Laube. Somit musste ein Wasseranschluss her, und da wir schon mal dabei waren, wurde neben dem Innenausbau auch die Toilette neugestaltet.
„Sehr viele Dinge haben wir zum ersten Mal gemacht.„
Anschließend folgte der Anstrich der Laube in grün (die Auswahl ist uns alles andere als leichtgefallen). Bei dem Korallton für die Fensterrahmen waren wir uns sofort einig. Wir wollten einfach weg von diesem sterilen Bild einer Kleingartenkolonie in diversen Brauntönen. Wie schön wäre es, wenn so eine Anlage in vielen Farben erstrahlt. Es ist schade, dass oftmals wenig Wert auf das Gesamtbild eines Gartens gelegt wird. Im Vordergrund steht meist die Gartengestaltung und die Laube wird oft vernachlässigt. Dabei geben diese beiden Komponenten ein Gesamtwerk ab. Unsere Motivation für so viel Umgestaltung ist simpel, uns macht es einfach Spaß.

Wir sind ganz verliebt in die smaragdgrünen Fliesen in eurer Küche und die wunderschönen Bodenfliesen in eurer Gartentoilette. Wie seid ihr dazu gekommen? Wer hatte die Idee dazu?
Ich bin der kreative Kopf, der die Idee hübsch macht. Alex setzt es handwerklich um. Wir legen einfach los! Sehr viele Dinge haben wir zum ersten Mal gemacht. Zum Beispiel verlegten wir für die Umgestaltung der Gartentoilette erstmals Fliesen. Natürlich klappt es nicht immer sofort, dann probieren wir es einfach nochmal. Wir sind da ausdauernd.

Was habt ihr für special Tipps zur Laubenrenovierung? Manchmal stehe ich vor der Laube und weiß nicht wo ich zuerst anfangen soll. Seid ihr da sehr strukturiert?
Unser Credo: Man sollte einfach machen und sich trauen. Es sind ja keine lebensverändernden Entscheidungen, die man da trifft. Wichtig ist, nicht alles auf einmal zu wollen! Da ist ein grober Plan von Nutzen, um Struktur reinzubringen und um den Start zu schaffen. Einen Fokus setzen ist das A und O – auch wenn man sich trotzdem oft genug im Kreis dreht! Wir wollten erstmal die Laube fertig machen und anschließend die Gartengestaltung angehen.

Baut ihr alles in Eigenregie? Und wenn ja, wer hat das handwerkliche Talent von euch? Und woher bekommt ihr das Know-How?
Das handwerkliche Geschick hat definitiv Alex. Er liebt es, Sachen zu entwerfen und sie in Eigenregie zu bauen. Einen handwerklichen Background haben wir beide nicht. Alex ist in der IT zu Hause und ich bin Kommunikationsdesignerin. Wenn wir eine Idee haben sehen wir uns vorher gerne Youtube-Videos an. Da gibt es ein Riesenangebot an DIY-Clips.
Eure liebsten Insta-Profile / wer inspiriert euch?
Inspirationsquellen gibt es viele: Familie, Freunde und unsere Kinder. Natürlich lassen wir uns auch sehr von der Instacommunity inspirieren. Die Gärtner und Gärten dort sind so vielfältig, da entdeckt man bei dem einen tolle Stauden oder man ist begeistert von der Beetumrandung des anderen. Es ist schön, ein Teil dieser Community zu sein. Wenn man erstmal in das Gartenthema eingestiegen ist, nimmt man die Natur um einen herum auf einmal viel bewusster wahr.

Wie finden eure Kinder den Garten? Habt ihr eine Extra-Spielecke?
Die erste Aktion im Garten war es, eine Spielecke für unsere zwei Kinder (anderthalb / drei Jahre) zu bauen. Die Kinder
„Special Eltern Tipp: das selbstgezogene Gemüse wurde ohne zu zögern gegessen.„
lieben den Spielbereich mit dem Spielhaus, Schaukel, Rutsche und Matschküche. Wenn die Kinder ins Spielen vertieft sind, dann können wir auch ein bisschen arbeiten.

Und bindet ihr sie mit in die Gartenarbeit ein?
In die Gartenarbeit haben wir unsere Kinder von Anfang mit eingebunden, ob gießen, anbauen oder ernten. Unsere Große schaut immer nach den Kohlrabis. Es fasziniert sie, wie sie wachsen und die Ernte war ein großes Ereignis. Den Kids mitzugeben, wie etwas wächst, ist uns wichtig. Special Eltern Tipp: das selbstgezogene Gemüse wurde ohne zu zögern gegessen.

Wo liegt euer Fokus im Garten?
Zunächst liegt in diesem Jahr der Fokus auf unserer Laube und im nächsten Jahr wagen wir uns an die Gartengestaltung.
Habt ihr ein Gartenkonzept?
Nein. Wir sind absolute NEWBIES in Sachen gärtnern: Unser Motto lautet “Einfach machen”.
Was baut ihr an? Was erntet ihr am liebsten?
Da wir den Fokus zunächst auf die Laube gelegt haben, wächst noch nicht allzu viel im Garten. Wir haben Kohlrabis angebaut, die haben super geschmeckt. Vorgekeimten Ingwer haben wir in die Erde gesetzt, da sind wir gespannt, ob dieses Experiment gelingt.
Welches Gartenbuch könnt ihr nicht mehr aus der Hand legen?
Unser allerliebstes Gartenbuch ist “Der goldene Grubber”. Es ist nicht das klassische Nachschlagewerk, dafür hat es wunderschöne Illustrationen und regt einfach zum Gärtnern an. Natürlich haben auch wir so eine Gartenbibel rumliegen, in unserem Fall ist es “ADAC Garten”.
Wie entspannt ihr euch im Garten?
Wir sind von der Fraktion: Immer was machen. Wenn wir mal ein paar Minuten Ruhe finden zwischen Kindergewusel und Werkeln, dann lieben wir es, einen Kaffee in der Sonne zu trinken und die Natur zu genießen.

Auf Insta zeigt ihr uns neben eurem schönen Garten tolle Kuchenrezepte. Habt ihr eins für uns?
Naked Red Velvet Cake: Rezept von @backenmachtgluecklich.de
Unsere absolute Lieblingstorte – darf bei keinem unserer Geburtstage fehlen.

Für den Teig
- 225 Gramm Butter Zimmertemperatur
- 225 Gramm Frischkäse Zimmertemperatur
- 300 Gramm Zucker
- 4 mittelgroße Eier
- 1 Stück Vanilleschote
- 250 Gramm Weizenmehl
- 1 1/2 Teelöffel Backpulver
- 1 Prise Salz
- 30 Gramm Kakaopulver
- 115 Milliliter Buttermilch
- Lebensmittelfarbe in rot
Für das Frosting
- 225 Gramm Frischkäse Zimmertemperatur
- 125 Gramm Butter Zimmertemperatur
- 225 Gramm Puderzucker
- 1 Stück Vanilleschote
Zubereitung
- Ofen auf 190 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen, währenddessen ein Backblech mit Backpapier auslegen und einen Tortenring (ca. 20 cm Durchmesser) auf das Backpapier legen. Alternativ eine kleine Springform verwenden.
- Für den Teig die Butter, den Frischkäse und den Zucker mit der Küchenmaschine schaumig rühren. Danach die Eier nach und nach dazu geben. Zuletzt die ausgekratzte Vanilleschote der Masse hinzufügen.
- Das Mehl, Backpulver, Salz und Kakaopulver durchsieben. Jetzt die Geschwindigkeit der Küchenmaschine reduzieren und abwechselnd Buttermilch und die Mehl-Mischung in die Maschine geben.
- Zuletzt die rote Lebensmittelfarbe dazu geben, bis eine dunkelrote Farbe entsteht. Nun die Masse in den vorbereiteten Tortenring füllen und für ca. 60 Minuten backen, bis die Masse komplett durch ist.
- Den abgekühlten Boden aus dem Tortenring herausschneiden und in drei Böden teilen.
- Den Frischkäse mit der Butter und dem Puderzucker schaumig schlagen, die ausgekratzte Vanilleschote dazugeben und so lange weiter schlagen, bis die richtige Konsistenz entstanden ist (wie Buttercreme).
- Um die Torte zusammenzusetzen, fängt man mit dem untersten Boden an und streicht darauf eine Lage Frischkäse-Frosting, die etwa so dick sein sollte wie der Boden. Danach legt man erneut einen Boden auf die Lage Frischkäse-Frosting usw.. Die oberste Schicht ist wieder ein Boden.
- Zum Aushärten wird die Torte für ca. 2 Stunden in den Kühlschrank gestellt, um schnittfest zu werden. Kurz vor dem Servieren verziert man ihn dann mit frischen Beeren.
Was ist euer Garten-Ziel für nächstes Jahr?
Sahar träumt von einem wilden Blumengarten. Ich würde gerne Gemüse anbauen. Es wird bestimmt eine gute Mischung von beidem. Die Beete sind bereits strukturiert und manches ist bereits gesetzt worden. Wir lassen uns überraschen und freuen uns schon sehr auf die kommende Gartensaison.

Vielen Dank für das fabelhafte Interview.
Die Bilder wurden uns von Sahar und Alex bereitgestellt.
[*Dieser Beitrag enthält affiliate links]